Vereinsgeschichte Angelegt von Oberlehrer Josef Wiedner geboren am 10.01.1896 in Tieschen gewesen seit 1926 bis 1959 OSR.
Das 1933 verfasste Heldengedenkbuch enthält leider nur eine dürftige Chronik des Vereines, welcher heute nicht vollständig ergänzt werden kann.
1899 Gründung des Militär-Veteranenverein Tieschen.
1.Obmann: Pölzl Michael vlg. Greitmichl in Laasen, StV. Peischler Leopold in Tieschen bis zu seinem Tode im Jahr 1923, also durch 24 Jahre.
Bis zu der 1902 erfolgten Gründung der Pfarre Tieschen spielte sich das Vereinsleben hauptsächlich in Straden wo das Steintal eingepfarrt war, ab.
1901 Anschaffung der ersten Fahne. Patin: Mühlenbesitzerin Maria Rabl in Pichla, nach ihrem Tode wurde 1934 Frau Rosa Tschiggerl-Gastwirtin und Kaufmannsgattin in Tieschen Nachfolgerin.
1920 wurde der Verein in "Kameradschaftsverein" unbenannt. Trügen die "Veteranen" eine blaue Uniform und schwarzen Hut mit Federbüschel, so bevorzugt man jetzt die Steirertracht.
1922 Errichtung des Kriegerdenkmales für die Gefallenen des 1. Weltkrieges 1914 – 1918. Die Namen der 63 Toten stehen im Heldengedenkbuch.
Das Ehrenmal dessen Bild sich gleichfalls im Gedenkbuch findet, stammt vom heimischen Bildhauer Rauch aus Karbach bei Straden und gehört zu den schönsten der Umgebung.
Besondere Verdienste erwarb sich der damalige Obmann Leopold Posch Kaufmann in Tieschen der bei der Weihe auch als Festobmann fungierte.
1933 Heldengedenkbuch herausgegeben unter Obmann Scheer vom Verlag Liedl in Graz, ergänzt von Oberlehrer Wiedner. Es wurde bei den Kämpfen im April 1945 vom Obmann Scheer gerettet, in
dem er das Buch in einem Fasse im Weingarten vergraben hatte.
1938 Überführung des Vereines in den Kyffhäuserbund (NS Reichskriegerbund). Erwünscht war das tragen eines blauen Anzuges und einer blauen Tellermütze. Es wurde das deutsche Kommando
eingeführt. Die Fahne musste ins Rathaus von Radkersburg abgeliefert werden.1945 wurden alle anderen Fahnen des Bezirkes verbrannt, angeblich von den Bulgaren.
1945 Auflösung des Vereines und Beschlagnahme des Vereinsvermögen 500 Reichsmark.
Die Obmänner:
- Pölzl Michael vulgo Greitmichl in Lassen 44
- Rabl Johann Mühlenbesitzer in Pichla 1
- Tschiggerl Vinzenz Kaufmann und Gastwirt in Tieschen 11+12
- Wiedner Alois Mühlenbesitzer u. späterer Ök. in Jörgen
- Posch Leopold Kaufmann in Tieschen um 1922
- Gangl Josef Hauptmann in Laasen – Bauer
- Scheer Gottfried, Bauer in Jörgen 1929-1945
Scheer vulgo Thoma war schon viele Jahre vorher als Stellvertreter tätig. Im ist die Renovierung des Kriegerdenkmales 1934 zuzuschreiben, ebenso die Anschaffung der Gedenkbücher wie dessen Rettung in
den Kriegswirren des April 1945. Er war immer eifrig Ausgerückt und fehlte wohl .....bei einer Totenfeier im Kriege.
Ihm zur Seite stand Oberlehrer Josef Wiedner der den Verein seit 1919 angehört, in Tieschen 1926 nach seiner Übersiedelung von Groß Klein beigetreten ist. Er bekleidet von 1934 – 1945 die Stelle eines
Protektors des Vereines, bestritt die schriftlichen Arbeiten und hielt bei allen Anlässen die Ansprachen, solange er nicht durch Einrückung oder Abkommandierung verhindert war.
Nun erst nahm der Verein eine Aufschwung, die Mitgliederzahl verdoppelte sich, sie stieg von rund 60 auf 120 – 130 Mitglieder an.
Es wurde für die Angehörigen der Gefallenen bestimmt ein großer Trost, wenn der Verein zu den Totengedenken ausrückte und der Protektor bei den Ehrenmal einen Nachruf hielt.
1949 Am 12 September erfolgte die Weihe des erweiterten Kriegerdenkmales für die 91 Opfer des 2.Weltkrieges 1939 – 1945, darunter befinden sich 12 Zivilpersonen die im April 1945 in der Heimat
gefallen sind. Die Bildhauer Rauch sen. und jun. dem bestehenden Denkmal beiderseits eine Gedenktafel an, das alte Ehrenmal wurde renoviert, eine im Krieg beschädigte Platte ausgebessert und 2
Laternen angeschafft, weiters zu beiden Seiten der Stufen Blumenbeete angelegt und mit Basaltsteinen eingefasst.
Das Denkmal macht einen würdigen Eindruck. Der Ausbau desselben erfolgte auf Initiative von Oberlehrer Wiedner, der auch die Stelle des Festobmannes übernahm.
Die Kosten betrugen 6000.- Zur Feldmesse hatten sich die Heimkehrer der Nachbarpfarren eingefunden.