Ortsverband
Deutsch Goritz

Landesverband Steiermark

Ortsverband
Deutsch Goritz

Obmann: Heinrich Tomschitz; Krobathen 26; 8483 Deutsch Goritz; 0664 394 23 28; heinrich.tomschitz@outlook.com

Kassier:  Anton Koller; Deutsch Goritz 110; 8483 Deutsch Goritz; 0664 125 67 57; a.k.007@aon.at

ZVRNR: 273319612

Chronik

Der Kameradschaftsbund Ortsgruppe Deutsch Goritz wurde 1928 gegründet. Die Obmänner des Kameradschaftsbundes: 1928-1939 Friedrich Neumeister, 1945-1961 Friedrich Neumeister, 1961-1980 Hermann Hatzl, 1980-2005 Franz Pein, 2005-........ Tomschitz Heinrich. Seit über 300 Jahren sind in Österreich Zusammenschlüsse von Veteranen nachweisbar. Ursprünglich war die Unterstützung von in Not geratenen Kameraden das Hauptziel solcher loser Vereinigungen, denn bis zum Ende des Ersten Weltkrieges war eine Versorgung von Kriegsbeschädigten durch den Staat unbekannt. Die Einführung der allgemeinen Wehrpflicht in der Monarchie brachte für den Soldatenstand eine Aufwertung in der gesellschaftlichen Stellung und erzeugte in den Soldaten einen Stolz, der sich bald auch auf die Zugehörigkeit zu bestimmten Truppenkörpern ausdehnte. Feldmarschall Radetzky förderte die Gründung von Veteranenverbänden, weil sie die positive Einstellung zur Monarchie in die gesamte Bevölkerung trugen. Die zivile Obrigkeit merkte nach anfänglichem Mißtrauen, daß die Veteranenverbände durch ihre unbedingte Kaisertreue und Disziplin zu einem innenpolitisch stabilisierender Faktor geworden waren und förderte schließlich die Gründung solcher Gruppen. Die Zusammenkünfte ehemaliger Soldaten gestalteten sich häufig zu kulturellen Veranstaltungen, deren Mittelpunkt sie zusehends wurden. Die ursprüngliche Zielsetzung der Unterstützung bedürftiger Kameraden, die mit der Zeit durch staatliche Unterstützung gewährleistet wurde, wurde durch die Pflege vaterländischer Heimatliebe und kameradschaftliches Beisammensein im Laufe der Zeit erweitert und schließlich ersetzt. Der Kameradschaftsbund hat in ganz Österreich etwa 250.000 Mitglieder. Die Ziele des Vereines werden in den Statuten angegeben. Er bezweckt unter anderem die Pflege der Kameradschaft unter den Mitgliedern sowie der österreichischen soldatischen Tradition und des Brauchtums, die Förderung des österreichischen Vaterlands- und Heimatbewußtseins, die Mitwirkung bei der Schaffung von Akzeptanz für die Notwendigkeit und die Erfordernisse der Landesverteidigung, die Förderung des Vertrauens der Bevölkerung in das Bundesheer und nicht zuletzt die Mitwirkung an humanitären und karitativen Maßnahmen sowie die Durchführung von Feiern zum Gedenken an die Gefallen und Verstorbenen der Weltkriege. Schon 1919 ist im Verkündbuch Deutsch Goritz von heiligen Messen die Rede, die "Heimkehrer" aus einzelnen Ortschaften für ihre gefallenen Kameraden lesen haben lassen. Man kann annehmen, daß sich die "Heimkehrer" schon damals - zumindest innerhalb der jeweiligen Ortschaften - zu Gruppen zusammenschlossen. Zielsetzung dieser Gruppen war hauptsächlich die Unterstützung hilfsbedürftiger Veteranen. Im Juli 1926 gab es bereits allgemeine Heimkehrerversammlungen für Deutsch Goritz und Umgebung, möglicherweise auch schon früher. Über Aktivitäten ist jedoch nichts genaues bekannt. 1928 wurde dann von ehemaligen Soldaten, die aus dem ersten Weltkrieg heimgekehrt waren, gemeinsam mit jenen Kameraden, die im Jahr 1919 im Freiheitskampf die engste Heimat verteidigt hatten, der Beschluß gefaßt, in der Pfarre Deutsch Goritz einen Heimkehrerverein zu gründen. In den Verkündbüchern dieser Zeit wurde der Verein jedoch meistens als Kameradschaftsverein bezeichnet. Friedrich Neumeister aus Deutsch Goritz wurde zum ersten Obmann gewählt. Von Anfang an schloß sich eine große Zahl von Heimkehrern diesem Verein an. Eine der ersten Tätigkeiten des Vereins war die Errichtung eines Kriegsopferdenkmals auf dem Goritzer Friedhof. Am 26. August 1928 wurde "nach einer feierlichen Feldmesse für die im Weltkrieg Gefallenen der neuen Pfarre und einer Festpredigt des ehemaligen Feldkuraten P. Grabner von den Lazaristen in Graz" das Denkmal eingeweiht. Am 28. April 1929 fand im kleinen Kalasantiner-Saal eine Besprechung des Kameradschaftsvereins statt, bei der es um die Anschaffung einer Vereinsfahne ging. Nur drei Monate später war es soweit: Am 4. August 1929 feierte der ehemalige Feldkurat Dr. Kortschak bei strahlendem Wetter die Feldmesse am Kirchplatz, bei der zahlreiche Festgäste aus Nah und Fern anwesend waren. Die Musikkapelle wurde durch Musiker aus Straden und St. Peter verstärkt und führte die Deutsche Messe von Haydn auf. Auch der Jungsteirerbund nahm an der Feier teil. Nach dem Weiheakt übergab die Fahnenpatin Maria Fortmüller aus Salsach die Fahne, hergestellt von der Firma Katschthaler in Wien, dem Verein. 1939 wurde unter der nationalsozialistischen Herrschaft der Kameradschaftsverein verboten, die Fahne entwendet und vermutlich vernichtet. Nach dem zweiten Weltkrieg wurde der Verein unter dem neuen Namen "Kameradschaftsbund" und dem ersten Obmann Friedrich Neumeister wieder ins Leben gerufen. 1953 wurde das Denkmal der Schmerzhaften Mutter am Kirchplatz zu einem Kriegerdenkmal umgestaltet. Das Holzdach wurde entfernt und anstelle der hölzernen Darstellung der "Schmerzhaften Mutter" wurde eine steinerne Figur aufgestellt. Auf dem Sockel der Statue wurden Tafeln mit den Namen der Gefallenen beider Weltkriege angebracht. Das seit 1928 bestehende Denkmal der Gefallenen des ersten Weltkriegs auf dem Friedhof blieb jedoch weiterhin bestehen. Zum neuen Obmann wurde Anton Altenburger aus Ratschendorf bestellt und eine neue Vereinsfahne wurde angeschafft. Seit 1957 gibt es das Österreichische Bundesheer. 1958 kehrten die ersten Jungmänner vom Präsenzdienst heim und seit damals ist die Mitgliedschaft beim Kameradschaftsbund auch für jene offen, die ihren Präsenzdienst beim Bundesheer abgeleistet haben. 1961 wurde Hermann Hatzl aus Weixelbaum Obmann des Kameradschaftsbundes, 1980 wurde Franz Pein aus Oberspitz mit dieser Aufgabe betraut, die er bis heute inne hat. In den vergangenen zwanzig Jahren wurde das Kriegerdenkmal am Kirchplatz zwei mal renoviert, 1988 wurde auch eine neue Vereinsfahne angeschafft. Zweimal im Jahr wird eine heilige Messe für die gefallen und verstorbenen Kameraden aufgeopfert und nach der Messe ein Totengedenken beim Denkmal am Kirchplatz abgehalten: Am Tag der Jahreshauptversammlung (Februar oder März) sowie am 1. November. Fester Bestandteil des Jahres ist auch der Kameradschaftsball im Fasching.




1953 wurde das Denkmal der Schmerzhaften Mutter am Kirchplatz zu einem Kriegerdenkmal umgestaltet. Das Holzdach wurde entfernt und anstelle der hölzernen Darstellung der "Schmerzhaften Mutter" wurde eine steinerne Figur aufgestellt. Auf dem Sockel der Statue wurden Tafeln mit den Namen der Gefallenen beider Weltkriege angebracht. Das seit 1928 bestehende Denkmal der Gefallenen des ersten Weltkriegs auf dem Friedhof blieb jedoch weiterhin bestehen.