ÖSTERREICHISCHER KAMERADSCHAFTSBUND
LANDESVERBAND STEIERMARK
Der Vorstand des ÖKB Landesverbandes wünscht
ein besinnliches Weihnachtsfest
und ein gesundes Jahr 2025
"Mission fortschritt"
ÖKB und Bundesheer suchen Aufschwung
9. Dezember 2024
Bei der letzten Präsidiumssitzung des Jahres reflektierte Präsident Vzlt i. R. Rudolf Behr Höhen und Tiefen des Verbandsgeschehens: Während das Projekt "Geistige Landesverteidigung" große Chancen verspricht, trübt die nachlassende Ausrückungsbereitschaft die Stimmung.
Leistungsgerechte Bezahlung, verbunden mit den an den Stand des 21. Jahrhunderts angepassten Sozialleistungen, soll den Soldatenberuf für junge Menschen wieder attraktiver machen. Mit auf den Plan gerufen ist dabei auch der ÖKB: Als Partner des Bundesheeres, der im Bereich "Geistige Landesverteidigung" Anreize im kollektiven Gedächtnis setzen und bei Wehrdienstberatungen eine kompetente Servicestelle sein soll. Eine große Chance, als Gesinnungsgemeinschaft wieder mehr an Bedeutung zu gewinnen, wird Gastsprecher Obst Manfred Leitner am 7. Dezember noch im Verlauf der Präsidiumssitzung näher ausführen.
Der Kameradschaftsbund und das Heer verfolgen aktuell dasselbe Ziel: den Wiederaufbau ihrer Strahlkraft und Relevanz. Doch beide sehen sich mit einem akuten Mangel an Mitwirkenden konfrontiert – ein Umstand, der für Präs. Vzlt i. R. Rudolf Behr keineswegs hinnehmbar ist. Mit deutlichen Worten kritisierte er: "Erschreckend wenige Gäste haben heute den Weg in die Feuerwehr- und Zivilschutzschule Lebring gefunden. Das ist beschämend für eine Gesinnungsgemeinschaft, die mehr als 47.500 Mitglieder zählt." Er forderte insbesondere die Führungsebene auf, durch aktive Präsenz ein Beispiel zu setzen: "Die Verantwortlichen sollten – nein, sie müssen – Vorbildcharakter zeigen. Schlendrian und Lethargie schaden unserer Gemeinschaft nachhaltig."
Eine Veranstaltung mit Vorzeigecharakter sei das Gedenken am Geschriebenstein, wo das Landesmahnmal des burgenländischen ÖKB thront, gewesen. "Alles, was Rang und Namen genießt, ist hier angetreten", verpackte der Präsident die Empfehlung zur Nachahmung, etwa bei der Josef-Krainer-Gedenkstätte, in seinen umfassenden Tätigkeitsbericht.
Die bestehenden Herausforderungen hinsichtlich Homepage-Performance sollen bis zum Jahresende vollständig behoben werden. Durch die Optimierung des Datenmanagements ist eine signifikante Verkürzung der Ladezeiten zu erwarten. Besonders interessant, so betonte Präs. Vzlt i. R. Behr, war das Zusammentreffen mit Gremien, die die Landesverteidigung ein Stück weit neu denken: Es hat Priorität, systemkritische Unternehmen zu stärken, die in Zeiten von Versorgungsengpässen interimistisch die Bereitstellung von Lebensmitteln und Medikamenten sicherstellen können.
Zudem will man die Gelegenheit ergreifen und die 60 Minuten, die für einen Vortrag vor Abrüstern zur Verfügung stehen, gezielt nutzen, um Nachwuchs zu gewinnen. Hierbei sind Referentinnen und Referenten mit fundiertem Fachwissen besonders gefragt. "Wenn sich ein junger Mensch schon für den Wehrdienst entschieden hat", meinte der Präsident, "sind bereits 50 Prozent des Weges einer erfolgreichen Mitgliederwerbung zurückgelegt."
Auf dem Weg der Besserung
Protokollchef LAbg. a. D. Karl Wiedner komplementierte Vz.-Präs. d. BV Dir. Manfred Pfandl zum Mikrofon. Dieser hatte vor Kurzem die Ehre, für sein Engagement in diversen ehrenamtlichen Organisationen mit dem Großen Ehrenzeichen des Landes Steiermark ausgezeichnet zu werden. Weniger erfreulich fielen jedoch die Grußworte des Vizepräsidenten aus – er berichtete, dass sich ÖKB-Chef BR-Präs. a. D. Ludwig Bieringer nach einem komplizierten medizinischen Eingriff in der Rekonvaleszenz befinde.
Finanzplan 2025
Woher kommen die Geldmittel, wie werden sie eingesetzt? Alle offenen Fragen zur monetären Situation beantwortete Finanzref. Franz Hopfgartner gewohnt professionell. Landesumlage und Förderungen/Spenden bilden die "zwei Säulen" aller Einnahmen; die Hauptausgaben beziffern sich mit der Bundesabgabe: 30 Cent pro Mitglied. Man hat Rücklagen dank geschickter Vermögenslenkung anhäufen können, weshalb im Verbandsjahr 2025 mit Gewinnen zu rechnen ist. Dieser soll zum geringen Teil als Stütze für die Courage – Stichwort steigende Porto- und Druckkosten – Verwendung finden. Jedenfalls bleibt ein Überschuss, den das Auditorium mit einem einstimmig beschlossenen Kostenvoranschlag goutierte.
Debütanten im Fokus
Bei einer Vielzahl von Ing. Harald Schlager wahrgenommenen Ausrückungen repräsentierte der Neo-Vizepräsident den Landesverband in würdiger Weise und bewies eindrucksvoll, dass er den Anforderungen seiner verantwortungsvollen Position in jeder Hinsicht gerecht wird. Der erste Auftritt von LdKdt-Stv. Franz Pichler gelang in Doppelconferénce mit Routine-LdKdt. Karl Urbanitsch.
Michael Wielitsch gab ebenfalls sein Debüt. In seiner neuen Funktion als Landesinternetreferent hat er sich das Ziel gesetzt, nicht nur die Pflege der Homepage zu übernehmen, sondern auch allen Orts- und Stadtverbänden einen kostenlosen Zugang zu Office-Anwendungen bereitzustellen. Nach einem erfüllten Berufsleben verabschiedete sich der frisch pensionierte HR Dr. Helmut-Theobald Müller in den Ruhestand. Gleichzeitig wurde er mit einem Präsent von Präs. Vzlt i. R. Behr als neuer Landessyndikus willkommen geheißen. In seiner ersten rechtlichen Stellungnahme unterstrich er die Bedeutung des Kameradschaftsbundes als Dachverband, der sinnbildlich eine "ÖKB-Familie" darstellt. Dies impliziert, dass die Landesstatuten gleichermaßen für die Bezirks- und Ortsebenen verbindlich sind. Zugleich wies er darauf hin, dass eigenmächtige Statutenänderungen den Ausschluss aus der Gesinnungsgemeinschaft nach sich ziehen können.
(Harsche) Stimmen aus den Referaten
Per Erlass ist man nun Partner des Bundesheeres, weiß LdWehrdienstberater Mjr ADir. RR Werner Feyertag, der in zentralen Wehrdienstberatungen – Infoveranstaltungen für mehrere Bereichsverbände – aber auch, "wo es funktioniert", bei von einem oder wenigen Verbänden organisierten Seminaren einen wertvollen Beitrag für die "Geistige Landesverteidigung" sieht. Dass Vortragende über den aktuellen Stand Bescheid wissen müssen und dass im Zuge der Beratung auch Waffenschauen einen besonderen Mehrwert für angehende Rekruten darstellen, versteht sich von selbst.
Harsche Kritik richtete LdFrauenref. Sabine Ortner an jene Kameradinnen – darunter auch einige im Saal –, die sich gegen das Tragen des von ihr entworfenen Halstuchs verwehren: "Dieses Accessoire gehört zur Dienstkleidung wie die Krawatte bei den Herren." Eine ebenfalls von ihr entworfene Brosche steht kurz vor der Fertigstellung.
LdJugendref. Markus Kiendler, BSc, hätte sich beim Brauchtumsschützenlehrgang für die nachrückende Generation eine stärkere Resonanz gewünscht. Dennoch beabsichtigt man, eine weitere Schulung zu organisieren, wobei diesem Vorhaben eine gezielte und intensive Kontaktaufnahme vorausgehen soll. In diesem Zusammenhang appelliert der Jugendreferent an junge Kameradinnen und Kameraden, aktiv Verantwortung als Referenten zu übernehmen. Er selbst strebt einen überregionalen Austausch mit Jugendreferenten an, der über die Grenzen der Steiermark hinausgeht, um Synergien zu schaffen und innovative Impulse zu fördern.
Weiters stellte LdAuszeichnungsref. Ing. Anton Allmer seine überarbeiteten, zum Teil automatisierten Formulare, u. a. die Jahresmeldung für die Vorschreibung "Courage", vor, ehe Vz.-Präs. Franz Klamler in Vertretung des verhinderten Sportreferenten ein aktives Bewerbsgeschehen resümierte.
Beim Antrag zur Nachnominierung von Kommandanten auf Landesebene entwickelte sich eine lebhafte Diskussion, die Präs. Vzlt i. R. mit einer autoritativen, jedoch stets kameradschaftlichen Haltung zu beruhigen wusste. Die derzeitige Besetzung wird allgemein als zufriedenstellend angesehen, wenngleich dieses Thema zu gegebener Zeit mit den betreffenden Akteuren noch vertieft erörtert werden soll.
Ehre und Edelmetall
Unter den Klängen der fünfköpfigen Musikkapelle Lebring-St. Marein und im Schein des Edelmetalls fühlten sie sich sichtlich wohl: LdWehrdienstberater Mjr ADir. RR Werner Feyertag im Glanz des Silbernen Ehrenzeichens des Landesverbandes; EObm. Josef Gabriel, BO-Stv. Hugo Pfeiffenberger, Protektor Alois Reicht, Schf Josef Düsz und LdAuszeichnungsref. Ing. Anton Allmer im Glimmer des Großen Ehrenzeichens. Ein Orden am Bande, der für mehr als 30 aktive Jahre in einer Führungsfunktion vergeben wird. Obm. Josef Zitz und BO-Stv. Friedrich Puster heftete man das Große Silberne Ehrenzeichen ans Revers. Gekonnt führte Präs. Vzlt i. R. Behr die Nadel des Großen Goldenen Ehrenzeichens, die höchste Dekoration, die der steirische Landesverband verleiht, durch den Kleidersaum von Vz.-Präs. Renate Haring, EBO Alfred Waxenegger und EBO Manfred Gläsel, ehe der Präsident selbst in den Genuss dieser elitären Ehrung kam. Das Engagement von BO-Stv. Walter Lambauer, BO-Stv. Johann Stani und BO Obstlt Mag. Andreas Mayer würdigte das Establishment in Wien mit dem Silbernen Bundesverdienstkreuz.
Sammelmeister
Mit einem breiten Lächeln trat der Geschäftsführer des ÖSK, Dieter Allesch, ans Mikrofon. Seine sichtbare Freude war schnell nachvollziehbar, denn bei den jüngsten Allerheiligensammlungen hatte die Steiermark erstmals österreichweit das beste Ergebnis erzielt. Diese Mittel sind von enormer Bedeutung, wie der Oberst erläuterte: "Wenn man in Europa ein Soldat aus dem Zweiten Weltkrieg exhumiert, wird unsere Expertise gefragt." Insbesondere in Polen sei der Bedarf erheblich gestiegen – dort hat sich die Zahl der zu betreuenden Kriegsgräber auf inzwischen 70 erhöht.
Treffendes Schlusswort
Ein eindrucksvolles Schlusswort sprach einmal mehr Protektor und Präsident des Landtags a. D., Prof. Franz Majcen. In seiner Rede hob er die Versäumnisse im Bildungssystem hervor und betonte die Notwendigkeit, grundlegende Werte wieder ins kollektive Bewusstsein zu rufen: "Der Wert der Heimat ist verloren gegangen; Österreich verdient es, verteidigt zu werden." Ebenso würdigte er die "unverzichtbare Arbeit des ÖKB" und unterstrich die Bedeutung einer gemeinsamen Vision: "Bundesheer und Kameradschaftsbund brauchen die ‚Mission vorwärts‘."
Text&Fotos: Ewald Hofer
Arbeitsauftrag für weitere vier Jahre verlängert
30. September 2024
Nach drei Jahren als ÖKB-Chef ist das Engagement von Präsident Vzlt i. R. Rudolf Behr längst nicht ausgereizt. Er und sein Team sollen ihre Projekte abschließen, so der Tenor beim Landesdelegiertentag.
Seine Pädagogik hat Format, sein Führungsstil hat Vehemenz. Das gefällt der Beletage des steirischen Kameradschaftsbundes, die den ÖKB-Chef beim Delegiertentag am 28. September in der Lannach Steinhalle für weitere vier Jahre legitimierte. So viel darf bereits eingangs verraten sein.
Ohne viel Umschweife stieg Vzlt i. R. Rudolf Behr mit seinem Bericht, einem Resümee der letzten drei Jahre – wegen der Corona-Pandemie musste der Landesdelegiertentag 2020 entfallen (!) – ins Geschehen ein. Und das ohne großes Lamento: Natürlich wurde erneut die soziologisch heikle Situation beweint, wie die auf 48.000 Mitglieder gesunkene Strahlkraft oder verwaiste Stadt- und Ortsverbände, die wegen Funktionärsmangels vor dem Aus stehen. Scheinbar hat das Ehrenamt an Bedeutung verloren. "500 Besucher bei einem Landestreffen oder 50 Anmeldungen bei einem Landeswandertag" sind beschämend, betonte Präs. Vzlt Behr das schwindende Engagement, "wir sind hier weit weg von unserem Anspruch". Verpasste Chancen, sich in der Öffentlichkeit zu präsentieren, konfrontierte er das Auditorium mit der Frage: "Können oder wollen wir nicht?"
Damit war dann aber auch schon Schluss mit Trübsal; sein Konterfei wechselte zurück zu Elan, die Atmosphäre im Saal wieder in Aufbruchsstimmung. Motivation sei auch der Grund, warum der amtierende Vorstand weiterarbeiten möchte: Auch wenn viele Vorhaben zu einem positiven Abschluss gebracht wurden, befinden sich noch laufende, vielversprechende Projekte und neue Ideen in der Warteschleife …
Funktionärs-Navi
Viren hatten damals die alte Homepage zerstört, die heute dank enormen Einsatzes seitens LdInternetref. Anton Allmer und der Fa. Steinbauer IT zu einem wichtigen Instrument für die Öffentlichkeitsarbeit ausgebaut worden ist. Besonders vielversprechend, ihr Datenpool, quasi ein Navi für die Verbandsführung auf allen Ebenen: Funktionärshandbuch, Auszeichnungsrichtlinien, Formulare für die Ausschreibung von Sportveranstaltungen, Statuten entsprechend der neuen ZVR-Zahl (Zentrales Vereinsregister) u. v. m. stehen zum Download bereit. Nicht ganz ohne Kritik fällt dazu das Fazit der Delegierten aus. Sicher, hier und da hakt es noch, aber auch diese kleineren Probleme sollen durch konsequentes Evaluieren und Verbessern bald behoben sein.
Mit dem Großen Ehrenzeichen, gerne Halsorden genannt, hat der Landesverband eine Dekoration für jene Mitglieder eingeführt, die mehr als 30 Jahre leitende Funktionen ausüben. Eine wunderbare Form der Anerkennung.
Ohne sie gäbe es viele Ortsverbände bereits nicht mehr: Kameradinnen bringen sich in allen Führungsebenen ein. Frauensymposien habe man – pardon: Frau – erfolgreich etabliert, gibt sich Präs. Behr überzeugt davon, dass weibliche Verstärkung in der Männerdomäne ÖKB weiterhin zu forcieren ist. "Handtasche und Fahnenbegleitungen passen allerdings nicht zusammen", ergänzte er in puncto Adjustierung und verwies auf das von LdFrauenref. Sabine Ortner eigens eingeführte Halstuch mit Leopoldkreuz als geeigneteres Accessoire.
Für die Mitgliederwerbung legt die Landesführung einen neuen Folder und ein unter der Regie von Vz.-Präs. Franz Klamler produziertes Werbevideo auf.
Oft ein Zankapfel war die "Courage" an diesem Tag jedoch nur Nebendarstellerin. Die aus ökonomischen Überlegungen von Hochglanz- auf Zeitungsdruck umgestellte Produktion ist nicht "bloß" günstiger, sondern bietet auch bessere Lesbarkeit. Damit weitgehend alle Beiträge aus dem Verbandsgeschehen Berücksichtigung finden konnten, finanziert der Landesverband seit drei Jahren aus Rücklagen den Überdruck von acht Seiten.
Die Jugend und der Quotenbringer Sport
Das Motto des Delegiertentages, "Zukunft Jugend, Kameradschaft erleben", ist teilweise längst Programm. LdSchussmeister Gernot Peroutka hat Schussmeisterlehrgänge für die nachrückende Generation organisiert. "Weitere sollen folgen", ergänzte LdJugendref. Markus Kiendler, BSc, der Bezirksjugendbeauftragte installieren möchte. Dafür bat er um die Bekanntgabe von geeigneten Kameradinnen und Kameraden.
Besonders interessant für junge Mitglieder sei der Sport, wo man ein breites Spektrum an Bewerben anbietet. "Alles, was du in die Hand nimmst, wird zu Gold", schickte Präs. Vzlt i. R. Behr ein Lob an LdSportref. Peter Paulitsch, " sein Organisationstalent ist ein Glücksgriff für das Referat".
Rückenschmerzen für den guten Zweck
Zuletzt erfolgten finanzielle Zuwendungen für Hochwassergeschädigte, erklärte HR Dr. Helmut-Theobald Müller, dass der ÖKB mit dem Sozialfonds in Not geratenen Mitgliedern beisteht. Bekannte Fälle sind zu melden, ehe ein Plenum über eine Auszahlung entscheidet, so der Landessozialreferent weiter. Seine Anerkennung galt auch jenen Verbänden, die zum Schwenden ausgerückt sind. Dabei handelt es sich um das Entfernen von unerwünschten Büschen, Sträuchern oder jungen Bäumen, weiß Präs. Vzlt Behr – er selbst hat mit Zange und Säge Almen von betagten Bauern für die neue Weidesaison fit gemacht. "Auch wenn danach das Kreuz schmerzt, die Dankbarkeit der Argrarwirte und das gemütliche Zusammensitzen nach getaner Arbeit" machen die Beschwerden wett.
Handeln wie ein ordentlicher Kaufmann
Den monetären Überblick hat LdKass. Franz Hopfgartner. "Es wird spannend", begann der Säckelwart seine Präsentation, in der alle wesentlichen Einnahmen (Landesumlage, Förderungen, Spenden usw.) sowie Ausgaben (Bundesumlage, Bürokosten, Versicherungsprämien, Sozialfonds, Sonstiges usw.) aufgeführt wurden. Die Position "Sonstiges", mit mehr als 30.000 Euro in drei Jahren, doch ein erheblicher Betrag, musste der Landeskassier auf Nachfrage von BO Markus Tanner (BV Leoben) im Detail erörtern: "Die neue Homepage, Veranstaltungen wie Delegiertentage und Präsidiumssitzungen, das Kameradinnenhalstuch, die Mitgliederwerbung etc. schlagen sich hier zu Buche."
Ob des positiven Finanzhaushalts, der auch das Bilden von Rücklagen ermöglichte, wurde das professionelle, stets nach Zweck und Wirtschaftlichkeit basierende Handeln des "ordentlichen Kaufmanns" nie in Frage gestellt. Im Gegenteil: Auf Antrag der Kassaprüfer haben die Delegierten LdKass. Hopfgartner, dem gesamten Vorstand sowie allen weiteren Verantwortlichen die einstimmige Entlastung erteilt.
Wahl-Stakkato
Schlag auf Schlag ging es beim Urnengang. Kaum hatten Vz.-Präs. OSR Dir. Günter Schneider, Vorsitzender der Mandatsprüfung, und EPräs. Bgdr i. R. Mag. Johann Windhaber, Vorsitzender der Wahlkommission, 306 anwesende Stimmen und den termingerecht eingelangten Wahlvorschlag quittiert, hielten die Delegierten bereits ihre Stimmzettel in den Händen – von einer geheimen Wahl nahm man Abstand; und auch vom Zählen. Das war nicht notwendig, denn auf die Frage, wer einer weiteren "Legislaturperiode" des aktiven ÖKB-Chefs samt Team gewogen sei, streckten alle ihre Delegiertenkarte in die Höhe. Gegenstimmen oder Stimmenthaltungen gab es keine. Also ein kurzes Wahlintermezzo, das die profunde Führungsarbeit der letzten drei Jahre betonte.
Dir. Manfred Pfandl, der kürzlich zum Vizepräsidenten des Bundesverbandes aufstieg, reichte seine Agenden als steirischer Vizepräsident an den Bezirksobmann von Knittelfeld, Ing. Harald Schlager, weiter. HR Dr. Müller beerbte HR Dr. Peter Piffl-Percevic als Landessyndikus.
Zweiter Akt: Hauptthema geistige Landesverteidigung
Zum zweiten, ebenfalls von Landesprotokollchef LAbg. a. D. Karl Wiedner moderierten Akt, spielte ein Bläserquintett der Marktgemeinde Lannach auf, während die Fähnriche in den Saal marschierten. Geschultert hatten sie 17 Fahnen – darunter eine Landesfahne aus dem Burgenland und zwei Landesfahnen der Steiermark, meldete Ldkdt. Karl Urbanitsch. Als schwere emotionale Last musste Landeskurat MilSuperior a. D. Msgr Mag. Wolfgang Koschat das Totengedenken vortragen, ist seine Mutter doch erst kürzlich im 104. Lebensjahr verstorben.
Von "seiner" 3.900-Einwohner-starken Gemeinde, die die Partnerschaft für das Jägerbataillon 17 (Straß) übernommen hat, schwärmte Bgm. Ök.-Rat Josef Niggas. Er habe eingangs alle begrüßt, sich dann aber zurückgezogen, denn: "Wo gearbeitet wird, möchte er nicht im Weg stehen", meinte der Ortschef charmant süffisant. In keinem anderen Bundesland funktionieren die Friedhofsammlungen so gut wie in der Steiermark, dankte ÖSK-Geschäftsführer Obst i. R. Dieter Allesch.
Danach wurde es ernster. An einem Strang zogen die Ehrengäste; sie knüpften unisono ihre Zeit vor dem Mikrofon am Hauptthema, der geistigen Landesverteidigung, fest. LTPräs. a. D. Prof. Franz Majcen sieht im Bildungssystem ein Versagen, wenn "junge Menschen die Zusammenhänge nicht begreifen und dann eine Bierpartei wählen." Ferner verwies der Landesprotektor auf die weiterentwickelte und an die modernen Herausforderungen angepasste Österreichische Sicherheitsstrategie (ÖSS) – siehe Bericht Hauptteil. Neben kurzen Grußworten von UOG-Präs. Andreas Matausch ließ der Vizepräsident der Offiziersgesellschaft, Bgdr Mag. Claudius Bubner, MSc, mit seinem Referat aufhorchen. Als asymmetrische Kriegsführung bezeichnet der Militär moderne Konflikte mit der Tendenz zur völligen Eskalation und Entgrenzung. Würde die Ukraine fallen, zeichnete er ein hypothetisches Bild, käme es zu Flüchtlingsströmen, denen man, wenn überhaupt, nur mit gut geschützten Grenzen Herr werden könne. Seinen Schlusssatz: "Wir marschieren manchmal getrennt, aber immer in dieselbe Richtung", unterstrich LR Werner Amon, MBA, damit, dass die Bedeutung der (geistigen) Landesverteidigung im politischen Establishment angekommen sei und durchaus ernst genommen werde.
Aktuell rüstet das Bundesheer nicht auf, sondern es hole Versäumnisse der letzten Jahrzehnte nach, klärte Militärkommandant Bgdr Mag. Heinz Zöllner auf. Konzepte wie die "Mobilität des Heeres", der "Schutz der Truppen" und die "Stärkung der Verteidigung" sind auf Schiene; größere Probleme sieht er bei der Rekrutierung von Personal. Darum ist es auch so wichtig, dass die Bedeutung eines souveränen Staates im kollektiven Gedächtnis der Bevölkerung verankert ist. Im Sinn der geistigen Landesverteidigung hat man auch die Verbindung zum ÖKB als bislang wehrrelevanten Verband zum Partner der Landesstreitkräfte aufgewertet.
"Feuer im Herzen"
Die höchste Auszeichnung, die der steirische ÖKB verleiht, das Große Goldene Ehrenzeichen, heftete man Militärkommandant Bgdr Mag. Zöllner ans Revers. Um das gute Miteinander zu betonen, war Vz.-Präs. d. BV Obst OAR Alwin Denz extra aus Vorarlberg angereist. Er durfte auch Präs. Prof. DI Ernst Feldner (Bgld) und Präs. Wilhelm Fritz (K) das Große Silberne Ehrenkreuz ans Revers heften. Bernd Bierbaumer, Referent für Organisation & Auszeichnungen im Landesverband Kärnten, lobte das Engagement von Vz.-Präs. d. BV Pfandl mit dem Goldenen Ehrenkreuz samt Schwertern, jenes von Präs. Behr mit dem Großen Landesorden. Letzterem gehört auch das Schlusswort, in dem er versicherte, mit "Feuer im Herzen" die kommenden vier Jahre das "Amt" des Präsidenten auszuüben. Ein "Vergelt’s Gott" richtete der (neo) ÖKB-Chef an Gönner wie die Uniqa mit LdDir. Johannes Rumpl, der Raiba sowie seinen engen Mitarbeiterinnen, Vz.-Präs. Renate Haring, LdOrgref. Karin Duller und Michaela Liedl, die unerschöpflich an der Organisation des Landesdelegiertentages gearbeitet haben.
Text&Fotos: Ewald Hofer
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